Baden-WürttembergTREND Mai 2024

Repräsentative Studie im Auftrag des SWR und der Stuttgarter Zeitung

Zufriedenheit mit der Landesregierung leicht gestiegen, Kritik überwiegt aber weiterhin

Die Landesregierung in Baden-Württemberg überzeugt mit ihrer Arbeit aktuell knapp die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger (46 Prozent). Sie kann ihr Ansehen gegenüber Januar leicht verbessern (+3 Prozentpunkte), nach wie vor ist aber die andere Hälfte (50 Prozent) weniger oder gar nicht zufrieden mit der Regierungsleistung. Damit kann das Kabinett Kretschmann weiterhin nicht an die Zufriedenheitswerte der vergangenen Legislaturperiode anknüpfen.

Wohlwollend äußern sich insbesondere die Anhänger der regierungsführenden Grünen (87:13 Prozent). Die Anhänger der mitregierenden CDU urteilen mehrheitlich positiv, aber deutlich verhaltener (54:45 Prozent). In den Reihen der SPD ist eine Mehrheit (60:36 Prozent) mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden. Die Anhänger der FDP (35:64 Prozent) äußern sich überwiegend, die der AfD (2:97 Prozent) nahezu geschlossen kritisch.

Politikerzufriedenheit: Gut die Hälfte mit Kretschmann zufrieden

Über die Arbeit des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann äußert sich momentan gut die Hälfte der Wahlberechtigten (54 Prozent) wohlwollend, 38 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden. Damit kann auch er leicht an Ansehen zulegen (+3 Prozentpunkte im Vgl. zu Januar), überzeugt aber nach wie vor deutlich weniger Wahlberechtigte als beim letzten Urnengang 2021.

Manuel Hagel, der vor etwa einem halben Jahr den CDU-Landesvorsitz von Thomas Strobl übernommen hat, ist weiterhin großen Teilen der Bevölkerung unbekannt. Gut zwei Drittel (69 Prozent) kennen den neuen CDU-Landesvorsitzenden nicht oder können ihn nicht beurteilen. Bei denen, die sich ein Urteil erlauben, halten sich Lob und Kritik in etwa die Waage (16:15 Prozent). Auch die Spitzen der Stuttgarter Oppositionsparteien weisen allesamt große Bekanntheitsdefizite auf. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Stoch ist mehr als der Hälfte der Wahlberechtigten (56 Prozent) nicht bekannt, die Unzufriedenheit mit seiner politischen Arbeit überwiegt (18:26 Prozent). Der FDP-Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Rülke ist knapp zwei Dritteln (63 Prozent) kein Begriff und wird ebenfalls überwiegend kritisch beurteilt (12:25 Prozent). Über Markus Frohnmaier, den Landesvorsitzenden der AfD, trauen sich knapp vier Fünftel (79 Prozent) kein Urteil zu, selbst in den eigenen Reihen überwiegt die Kritik.

Sonntagsfrage: CDU unverändert vor Grünen, AfD schwächer als zuletzt

In der aktuellen landespolitischen Stimmung liegt die CDU mit 32 Prozent unverändert zu Jahresbeginn weiterhin vor den Grünen, die ebenfalls unverändert 22 Prozent in Aussicht hätten.

Die AfD hätte aktuell 14 Prozent in Aussicht. Sie verliert im Vergleich zum letzten Baden-WürttembergTREND vier Prozentpunkte. Die SPD kann sich um zwei Punke auf aktuell 11 Prozent verbessern, die Liberalen könnten unverändert zu Januar mit 7 Prozent rechnen. Die Freien Wähler hätten 3 Prozent in Aussicht. Die Linken-Abspaltung Bündnis Sahra Wagenknecht läge mit 4 Prozent momentan knapp unter der Mandatsschwelle. Die übrigen Parteien kämen zusammengenommen auf 7 Prozent. 

Die Sonntagsfrage zur Landtagswahl misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den späteren Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Zum einen legen sich immer mehr Wähler kurzfristig vor einer Wahl fest, zum anderen hat die Bedeutung der letzten Wahlkampfphase mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern durch die Parteien zugenommen.

Außerdem im aktuellen Baden-WürttembergTREND:

  • AfD wird kritischer gesehen als zu Jahresbeginn – insbesondere auch ihre Nähe zu Russland und China
  • Mehrheit interessiert sich für die Kommunal- und Europawahlen
  • Wichtigste Probleme in der EU: Zuwanderung, außenpolitische Konflikt- und Bedrohungslagen
  • Wichtigste kommunale Probleme: Verkehr, Zuwanderung, Wohnraum
  • Mehrheit zufrieden mit den Stadt- und Gemeinderäten vor Ort
Kontakt
Anja Miriam Simon

Baden-Württemberg

Sonntagsfrage

Übersicht & Zeitverlauf

Studieninformation
Grundgesamtheit

Wahlberechtigte in Baden-Württemberg (ab 16 Jahren)

Erhebungsmethode

Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung

Fallzahl

1.148 Befragte
(674 Telefoninterviews und 474 Online-Interviews)

Erhebungszeitraum

07. bis 14. Mai 2024

Schwankungsbreite

2 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 10 Prozent
3 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50 Prozent

© infratest dimap

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