Mecklenburg-VorpommernTREND Mai 2024

Repräsentative Studie im Auftrag des NDR

Sonntagsfrage Landtagswahl: AfD unter Druck, SPD und CDU gleichauf, BSW vor der Linken

Im Herbst finden in Thüringen, Sachsen und Brandenburg Landtagswahlen statt, Rekordergebnisse für die AfD sind dabei nicht ausgeschlossen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern liegt die AfD in der aktuellen landespolitischen Stimmung weiter vorn, allerdings gibt sie zum letzten Mecklenburg-VorpommernTREND vom vergangenen September deutlich ab. Bei einer Landtagswahl zum jetzigen Zeitpunkt käme die AfD im Nordosten auf 26 Prozent (-6). Hinter ihr folgen in der aktuellen Sonntagsfrage SPD und CDU, die jeweils 21 Prozent in Aussicht hätten. Die SPD liegt damit leicht schlechter als im vergangenen Herbst (-2), die CDU kann sich verbessern (+3). Die Grünen könnten weiterhin mit 8 Prozent (+/-0) rechnen. Die Linke läge schlechter als zuletzt und mit 5 Prozent (-3) auf der Mandatsschwelle, die Linken-Abspaltung Bündnis Sahra Wagenknecht wäre mit 10 Prozent dagegen momentan sicher im Landtag vertreten. Alle anderen Parteien kämen gemeinsam auf 9 Prozent, darunter ist keine Partei mit einem Wähleranteil von mindestens 3 Prozent. Bei einem Wahlausgang entsprechend der aktuellen Sonntagsfrage bliebe das Regierungsbündnis von SPD und Linke ohne Mehrheit. Auch ein erneutes Zusammengehen von SPD und CDU wie in der vorhergehenden Legislaturperiode würde für die Regierungsbildung in Schwerin derzeit nicht reichen.

Kompetenz- und Personenurteil: Landes-SPD weiter im Vorteil

Auch wenn die SPD in der Sonntagsfrage zur Landtagswahl hinter der AfD zurückbleibt und nur gleichauf mit der CDU liegt, werden ihr im Bundesland von allen Parteien nach wie vor die meisten Kompetenzen zugewiesen. Auch stellt sie mit Ministerpräsidentin Schwesig unverändert die populärste Landespolitikerin. Aktuell setzt bei der Lösung der wichtigsten Probleme im Bundesland ähnlich wie im vergangenen Herbst ein Viertel der Wahlberechtigten (23 Prozent, -2) auf die SPD. 16 Prozent (-2) attestieren der AfD die meisten Kompetenzen, 15 Prozent (+1) der CDU. Andere Parteien - Linke (4 Prozent; -2), BSW (4 Prozent), Grüne (3 Prozent, +1) - spielen im Kompetenzurteil der Bürger nur eine nachgeordnete Rolle. Zugleich bestehen im Nordosten große Zweifel an der Problemlösungsfähigkeit von Politik und Parteien insgesamt. Jeder Fünfte (21 Prozent) traut keiner Partei Lösungen zu, weitere 10 Prozent tun sich mit einer Antwort schwer.

Mit der Arbeit von SPD-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ist momentan knapp die Hälfte der Wahlberechtigten zufrieden, während die andere Hälfte Kritik übt (49:47 Prozent). Damit überzeugt die Sozialdemokratin ähnlich viele Menschen wie im vergangenen Herbst, aber deutlich weniger als zum letzten Urnengang 2021. Über die Arbeit der stellvertretenden Ministerpräsidentin, Bildungsministerin Simone Oldenburg, äußert sich rund ein Viertel zufrieden (27 Prozent). Die Linke-Politikerin hat in den letzten Monaten weiter an Bekanntheit zugelegt, was sich jedoch vorrangig in einer größer werdenden Unzufriedenheit mit ihrer Arbeit niederschlägt (40 Prozent, +5 zu September 2023).

Die Schweriner Oppositionsspitzen weisen allesamt große Bekanntheitsdefizite auf. Während der FDP-Fraktionsvorsitzende René Domke einer guten Hälfte der Wahlbevölkerung kein Begriff ist, sind dies bei Nikolaus Kramer, Daniel Peters und Harald Terpe fast zwei Drittel. Jeweils rund jeder Zehnte ist mit dem politischen Wirken des AfD-Fraktionsvorsitzenden Kramer (10 Prozent, +1), des CDU-Landes- und Fraktionschefs Peters (9 Prozent), des vor wenigen Tagen aus dem Fraktionsvorsitz ausgeschiedenen Grünen Terpe (8 Prozent, -1) und des FDP-Landes- und Fraktionsvorsitzenden Domke (13 Prozent, -2) zufrieden. 

Außerdem folgende Themen im aktuellen Mecklenburg-VorpommernTREND: 

  • SPD-geführte Landesregierungen seit 1998: Jeder Zweite zieht positive Bilanz
  • Gestiegene Regierungszufriedenheit, Kritik überwiegt aber weiterhin
  • Linke wenig sichtbar in der Landesregierung 
  • Wichtigste landespolitische Probleme: Zuwanderung bleibt wichtigstes Thema im Land 

Mecklenburg-Vorpommern

Sonntagsfrage

Übersicht & Zeitverlauf

Studieninformation
Grundgesamtheit

Wahlberechtigte Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern

Erhebungsmethode

Zufallsbasierte Telefon- und Onlinebefragung

Fallzahl

1.177 Befragte
(691 Telefoninterviews und 486 Online-Interviews)

Erhebungszeitraum

02. bis 07. Mai 2024

Schwankungsbreite

2 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 10%
3 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50%

© infratest dimap

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