Direktwahl: Scholz baut Vorsprung aus
Die Präferenz für die künftige personelle Besetzung im Kanzleramt verschiebt sich weiter zugunsten des SPD-Kanzlerkandidaten. Bei einer Direktwahl würden sich statt 35 Prozent wie Anfang August nunmehr 41 Prozent für den SPD-Politiker (+6) entscheiden. 16 Prozent (-4) würden Armin Laschet im Kanzleramt vorziehen, nach 20 Prozent zu Monatsbeginn. 12 Prozent (-4) würden Annalena Baerbock unterstützen. Drei von zehn (31 Prozent; +2) können oder wollen sich nach wie vor auf keinen der drei Politiker festlegen.
Von den drei Kandidaten genießt Scholz mit Abstand die größte Unterstützung in der jeweils eigenen Anhängerschaft. 84 Prozent der SPD-Anhänger favorisieren auch den eigenen Spitzenmann im Kanzleramt, während von den Grünen-Anhängern zwei Drittel (68 Prozent) für Annalena Baerbock votieren würden. Bei den Unions-Anhängern würden gut vier von zehn (43 Prozent) für Armin Laschet stimmen.
Nächste Bundesregierung: drei von zehn für unionsgeführtes, ebenso viele für SPD-geführtes Kabinett
Der weiter wachsende Sympathievorsprung des SPD-Kanzlerkandidaten hinterlässt inzwischen Spuren auch bei den Regierungspräferenzen der Bundesbürger: Nach 35 Prozent zu Monatsbeginn favorisieren aktuell 30 Prozent (-5) der Wahlberechtigten die Fortsetzung eines unionsgeführten Bündnisses im Bund. Ebenso viele (30 Prozent; +6) aber unterstützen mittlerweile eine Koalition unter SPD-Führung. Ein Grünen-geführtes Berliner Kabinett ziehen weitgehend unverändert 15 Prozent (-1) vor. Ein Viertel (25 Prozent; +/-0) äußert nach wie vor keine Präferenz.
Die Anhänger der Union (91 Prozent), SPD (88 Prozent) und Grünen (84 Prozent) setzen erwartungsgemäß mit jeweils großen Mehrheiten auf die eigene Partei. Die Hälfte der FDP-Anhänger (50 Prozent) präferiert ein CDU/CSU-geführtes Bündnis, die Anhänger der Linken setzen weiterhin eher auf eine SPD- (49 Prozent), denn auf eine Grünen-geführte Koalition (27 Prozent). Für sechs von zehn AfD-Anhängern (59 Prozent) ist keine der drei Optionen wünschenswert. Vergleichsweise am attraktivsten ist für die AfD-Anhänger mit 25 Prozent noch ein Kabinett unter Führung der CDU/CSU.
Afghanistan: Meinungen zum Bundeswehr-Einsatz gehen auseinander
Die Bundeswehr hat die letzten im Rahmen des NATO-Afghanistan-Einsatzes eingesetzten Truppen Ende Juni aus dem Land abgezogen. Mittlerweile haben die Taliban die Macht in Afghanistan übernommen. Etwa die Hälfte der Bundesbürger stellt den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr rückblickend nicht grundsätzlich in Frage: 41 Prozent vertreten die Meinung, dass der Einsatz richtig war, allerdings auch hätte fortgesetzt werden müssen. Hinzu kommen 10 Prozent, die den Einsatz ebenfalls als richtig bezeichnen, den vorgenommen Rückzug aus Afghanistan aber ebenso unterstützen. Für 40 Prozent war der Einsatz dagegen von vornherein ein Fehler.